2016
25
Sep

Mit Traumzeit zwischen Himmel und Erde  

Der Segelflug-Sportverein Cham ermöglichte zusammen mit dem Verein Traumzeit krebskranken Kindern und ihren Familien die Faszination des Fliegens zu erleben.

Am 24. September ging es hoch her am Segelfluggelände Cham-Janahof. Über 40 Kinder und Eltern waren der Einladung des SSV Cham und des Vereins Traumzeit gefolgt. Das Ziel des Tages: Den betroffenen Familien einen möglichst unbeschwerten und unvergesslichen Tag zu bereiten. Was diese mitgemacht haben, wünscht man nicht einmal seinem schlimmsten Feind. Die Kinder haben oder hatten Krebs, erlitten teilweise auch Rückfälle. 

Hier kommt der Verein Traumzeit ins Spiel. Er hat sich auf die Fahne geschrieben, krebskranken Kindern Herzenswünsche zu erfüllen. Das hilft ihnen, während der Krankenhausaufenthalte und der nahezu endlosen Therapien, den Mut nicht zu verlieren.
Schon zum wiederholten Male unterstützten der SSV Cham und seine Mitglieder für einen Tag Traumzeit bei ihrem Anliegen. Jeder trug seinen Teil bei, in Form einer kleinen Spende oder auch als Helfer am Samstag. Bereits ab Vormittag starteten nahezu pausenlos eine 4-sitzige Robin sowie zwei Motorsegler zu Rundflügen mit den Kindern, ihren Geschwistern und Eltern. Dazwischen gab es Essen vom Grill und später Kaffee und selbstgemachten Kuchen.

Mit dabei war unter anderem der neunjährige Yannik. Er hat bereits einen Gehirntumor sowie ein Weichteilsarkom hinter sich und erlitt im letzten Jahr einen Rückfall. Zusammen mit Mama Michaela durfte er zunächst in der 4-sitzigen Motormaschine Platz nehmen, bevor er sich zu mir in den Motorsegler traute. „Und, freust du dich schon?“ - „Mhm.“. Ein bisschen zögerlich kam das schon. Aber gut, in dem Alter hätte ich da sicher auch einen Riesen-Respekt gehabt. Ich setze Yannik ein Headset auf und starte den Motor, während er mir sehr genau zuschaut. „Wenn du willst, kannst du mir helfen: Die drei Schalter da nach oben tun.“ Yannik schaltet Positionslichter, Kreiselgeräte und GPS ein – und seine Hand wandert sofort an den Steuerknüppel. Das Eis ist wohl gebrochen. Auf die Frage, ob er denn startbereit ist, kommt jetzt ein schnelles und sicheres Ja. Wir heben ab und fliegen entlang der ersten Hügel des bayerischen Waldes. Yannik aber interessiert sich weniger für die Landschaft, als für die Vorgänge im Cockpit. Ich lasse ihn auch mal steuern. „Voll cool.“ Nach etwa 15 Minuten landen wir wieder und ich helfe Yannik beim Aussteigen. Nach zwei weiteren Kids tausche ich mit einem anderen Piloten. Yannik läuft jetzt völlig selbstsicher über den Flugplatz und kommt später nochmal zu mir. „As nächste Mal flieg i wieder mit dir!“ Das freut mich natürlich.

Noch bis in den Nachmittag hinein beherrschen die Kinder den Flugplatz. Manche dürfen sogar zwei oder drei Mal abheben. Einige Herzenswünsche konnten wir da mit Sicherheit erfüllen - und ein paar Kids wollen jetzt Pilot werden. Ich hoffe jedenfalls, Yannik beim nächsten Mal wieder zu sehen. Die Kooperation mit Traumzeit wird sicher nicht die Letzte gewesen sein.