2018
6
Jun

Schrauben, schleifen und lackieren im Hangar

Für Laien hat das Gerippe, das derzeit im Hangar des Chamer Segelflugvereins steht, nicht wirklich etwas mit einem Flugzeug zu tun. Gerhard Sindermann und Norbert Weinhold und eine Gruppe von Tüftlern aus dem Verein wissen es besser. Seit November arbeiten sie intensiv an dem 30 Jahre alten Motorsegler vom Typ Falke.

Nach tausenden Flugstunden hatte sich die Vorstandschaft dazu entschieden, den Oldie zu restaurieren. In den letzten Monaten gab es deswegen an dem Motorsegler viel zu tun. Die Bespannung des Rumpfs wurde entfernt und das Holz-Stahlrohr-Skelett des nackten Rumpfes vom alten Anstrich befreit. Außerdem mussten die Steuerungselemente , das Triebwerk und der Tank ausgebaut werden. Nun gilt es, die Rumpfteile wieder mit Bespannstoff zu beziehen, anschließend zu lackieren und die Instrumente mit einem Navigationssystem auf den neuesten Stand zu bringen. Außerdem musste noch das Leitwerk überholt werden. Ein Vereinsmitglied sponserte darüber hinaus einen neuen Motor, der schon zur Montage bereit steht.

Neben handwerklichem Geschick wird von der Gruppe um Sindermann und Weinhold nicht zuletzt echtes Durchhaltevermögen verlangt. Die Tüftler rechnen mit mehr als 1000 Arbeitsstunden, bis der Flieger wieder im alten Glanz erstrahlen wird. Trotzdem verfolgen Weinhold und Sindermann ein ambitioniertes Ziel: „Bis zum Flugfest sollte er wieder in der Luft sein“, sagt Sindermann, der sich als technischer Leiter des Vereins bestens mit dem Schmuckstück auskennt.

Sein Kollege Weinhold ist nicht nur ein passionierter Flieger, sondern verfügt als studierter Luftfahrtingenieur auch über ein enormes Fachwissen. Bei diesem umfangreichen Projekt sind die beiden Schraubenden aber nicht völlig auf sich allein gestellt. Unterstützt werden sie von einem Werkstatt-Team - allesamt passionierte Bastler aus den Reihen des Vereins. Roland Hein, der stellvertretende Vorsitzende, findet für das Engagement seiner Leute nur lobende Worte: „Hut ab, was hier geleistet wird.“